BH-VERBOT
Als baby war ich nichtraucha
Als baby war
ich nichtraucha. Dann lernte ich das gehen, das sprechen, und bald baute ich
mit freunden eukalyptus-zigaretten, immerhin bevor ich lesen und schreiben
konnte. Und ich war ein leidenschaftlicher passivpaffa. Am liebsten mochte ich,
wenn ein fahrgast eine zigarette in einem nächtlichen reisebus anzündete.
Irgendwann in der pubertät fing ich an zu paffen, erst sporadisch und dann
immer mehr, wie jeder paffa. Natürlich wurd ich süchtig, aber ich blieb auch
immer ein genießer.
Bis in die 70er jahre war rauchen praktisch in jeder lokalität oder
transportmittel erlaubt. Schwieriger war es vermutlich an tankstellen und
dynamitfabriken. In den 80er jahren gingen die verbote los.
Champagner-Streik
Die welle entstand in den USA, verbreitete sich und erreichte Bayern.
Als es zum totalen schmauchverbot in Bayern kam, hab ich beschlossen, einen
champagnerstreik gegen die schmauchahetze zu starten. Also keinen champagner
trinken, aber das öffentlich!
Ich rief bei der stadtverwaltung an, fragte mich durch ein dutzend
stellen, bis ich eine beamta fand, die mir aufklärte: das is nich
genehmigungspflichtig. Also setzte ich mich in der fußgängerzone auf einen
klappstuhl hin, hatte 2 plakate hinter mir,
auf denen stand, dass das ein champagnerstreik gegen die schmökahetze is
und auf dem anderen, dass es der erste tag des streiks war (die zahl wurde
natürlich täglich geändert, insgesamt waren es 11 tage). Nach 5 minuten war der
erste polizist da: "Was machen Sie denn da?" "Ich trinke keinen
champagner." "Haben Sie eine genehmigung?" "Braucht man
eine genehmigung um keinen champagner zu trinken?" Er musste dann auch bei
der stadt anrufen, sich durchfragen. Am ende sagte er, "OK, Sie können da
bleiben, aber wenn es mehrere werden, dann is es eine demo, gell? Da melden Sie
das bei der stadt!"
Todesstrafe für paffa
Alles
begann sehr friedlich. Die indianer pafften die friedenspfeife, wenn sie sich
auf eine friedenslösung verständigt hatten, oder manchmal vielleicht auch, wenn
sie auf eine hofften. Der tabak wurde auch als medizin verwendet. Dann wurden
die uramerikaner von den europäern leider entdeckt, die ein geschäft mit ihnen
machten: die brachten die syfilisation und nahmen das gold mit – plus den
tabak. Viele leute im alten kontinent wurden wild darauf. Leider waren nich
alle darüber glücklich. Manche leute hassten das zeug wie die pest. Wenn es
herrscher waren, erließen sie verbote, es sei denn, ihre finanzminister konnten
sie überzeugen, ohne tabaksteuer wären die nächsten kriege und orgien nich mehr
drin. Die finanzminister waren meistens erfolgreich, aber nich immer: In China
und in Lüneburg zum beispiel stand ab 1691 sogar die todesstrafe aufs
rauchen. In manchen ländern schnitten sie die nasen der paffer ab.
Der tabak is immer wieder als ungesundes teufelszeug verschrien worden,
andererseits wurde er je nach zeit und gegend auch in Europa als medizin
benützt, natürlich auch von den arzten. Man empfahl ihn den schwangeren,
teilweise herrschte sogar der glaube, er schützt vor der pest. Oder vielleicht
war’s gar nich glaube, sondern wissen? Sicher könnte keiner mit einer studie
beweisen, dass es so war, aber wer will es bewiesen haben, dass es nich so war?
Man hat halt nich so viel pest heutzutage, um an frischen objekten eine studie
vorzunehmen.
Juden, araber und
schmaucha
Der planet Erde hat gerade eine schlimme
krankheit, sie heisst menschitis. Individuell gesehen, tut jeder mensch seiner persönlichen
und physikalischen umwelt viel gutes und viel übles an, der eine bringt seinen
freunden gute laune mit (gut), fährt normal auto (schlecht), knallt alle par
monate jemand ab (schlecht), trennt schön seinen müll (gut), kauft eingeflogene
bananen (schlecht), usw, der andere macht genau das gegenteil - es sind so
viele faktoren, bekannte und unbekannte, dass keiner in der lage wär, den
einzelnen individuen gute oder schlechte noten zu geben. Aber der mensch mag
diese relativität nich, und muss immer wieder neue feindbilder suchen, andere
gesellschaften oder teile der eigenen gesellschaft, die für den unbill dieser
welt verantwortlich sein sollen. Im alten Römerreich waren es mal die christen,
in Europa die juden und neuerdings die muslime, in den USA die schwarzen und
während des mccarthismus die kommunisten, momentan im ganzen westen und in
seinen rändern heutzutage die qualmer: diese minderheiten waren selten
gefährlich, aber regierungen oder gruppierungen konnten die massen davon
überzeugen, dass sie eine gefahr waren oder sind. In sehr abstrakten zahlen, is
1/3 der bevölkerung vom anfang an dabei, ein andres drittel lässt sich von der
stimmung anstecken und 1/3 glaubt nie wirklich an die boshaftigkeit der
minderheit, hält sich aber aus angst, selbst verfolgt zu werden, mit seiner
meinung zurück.
So eine glaubenswelle verzichtet auf jede logik.
Die nazis z.b. sagten einerseits, die juden sind schlaue kerlchen die ihre
wirtschaft aussaugen, andrerseits "bewiesen" sie
"wissenschaftlich" dass die juden ein kleineres hirn haben als die
"arier", also dümmer waren als diese. Sie waren schlau und dumm
gleichzeitig, und die leute hatten keine probleme damit – man muss nur
gemeinsam daran glauben:
Ja, es gibt keine noch so
absurde meinung, die die menschen nicht leicht zu der ihrigen machten, sobald
es gelungen ist, sie zu überreden, diese sei allgemein akzeptiert. –Arthur Schopenhauer
Den juden (zumindest den funktionären) und vielen
anderen gefällt der vergleich nich. Keine frage, dass die verfolgung von minderheiten
jedesmal ein anderen verlauf hat, trotzdem tun sich manche parallele auf: in
einer belgishen schule müssen schon paffa mit einem anstecker herumlaufen, auf
dem eine paffalunge abgebildet is. Ansonsten müssen paffa keine gelben sterne
am revers tragen, müssen aber immerhin in den bahnhöfen in gelben quadraten
eingepfercht bleiben. Halbe beweise reichen, um zur attacke überzugehen. Wie
George Bush und Donald Rumsfeld sagten: „Wenn wir warten, bis wir den
endgültigen beweis für die massenvernichtungswaffen im Irak finden, dann wird
es zu spät sein.“ Warum sollte der Irak gefährlich sein, der eine 1000mal
kleinere wirtschaft als die USA hat und dessen armee ein jahrzehnt zuvor halb
zerstört wurde? Aber die regierungspropaganda schaffte es, aus dem Irak für das
US-amerikanische publikum ein gefährliches land zu machen, und man schafft es
auch, aus den paffan eine gefährliche volksgruppe für das westliche publikum
der nichtpaffa zu machen.
Im III Reich
entstand der ausdruck "Passivraucher"
In den letzten jahrhunderten war es mit der
verfolgung der raucha ruhiger geworden. Am ende des 19. jahrhunderts wurden die
billigen und leicht zu rauchenden zigaretten populär und das rauchen wurde zu
einem richtigen massenphänomen. Sogar viele physiologische antiraucha sind
raucha geworden, um nich aufzufallen. Dann wollte Hitler den rauchan den garaus
machen, aber die meisten seiner minister und generale waren raucha, also
natürlich dagegen. Unter seiner regierung is übrigens der ausdruck
'passivraucha' von einem Dr. Lickint erfunden worden. Nach dem krieg wars aus
damit, und die amis halfen den deutshen indem sie ihnen tonnen zigaretten
schickten. Ich weiss nich wie das gehen sollte: Deutshland helfen, aus der
asche aufzuerstehen, indem sie noch mehr asche durch das rauchen produzieren?
Rauchen im
OP-sal
Die meisten zigaretten wurden zwischen den 50ern
und den 70ern jahren geshmaucht. Bis in die 70er jahre war shmauchen praktisch
in jeder lokalität oder transportmittel erlaubt, sogar teilweise in OP-sälen.
Schwieriger war es an tankstellen und vermutlich dynamitfabriken. In den 80er
jahren gingen die verbote los, und alle par tage oder monate musste ich
feststellen, dass ich irgendwo nich mehr erlaubt war, nich so wie ich bin - ein
shmaucha.
Physiologische raucher und
physiologische nichtraucher
Mehrere
studien stellten in den letzten jahren fest, dass bestimmte gene für die zu-
oder abneigung eines individuums gegenüber dem tabak verantwortlich sind. Das
kann ich mir lebhaft vorstellen: die liebe für oder der hass auf den tabak is
genetisch bedingt, also chemisch. Ich nenne die einen physiologische raucher,
die anderen physiologische nichtraucher. Ich kann mir auch lebhaft vorstellen,
dass alles eine frage von gradationen is: Der eine liebt kartoffeln, der andere
hasst sie, manch einer is leicht zugeneigt, anderer leicht abneigt, und anderen
wiederum is die kartoffel wurscht. Wenn das mit lebensmitteln so ist, warum
sollte es nich auch mit genussmitteln so sein?
Nich
jeder physiologische nichtpaffer is ein tatsächlicher nichtpaffa, und nich
jeder physiologische paffer is ein tatsächlicher paffa. Manche physiologische
paffa hören auf zu paffen, weil sie gesundheitliche probleme haben oder
befürchten. Sie haben eine gute erinnerung an die paffazeiten und finden die
verbote idiotisch. Fatal für die paffa war die masse von physiologischen
nichtpaffan, die langsam zu paffen aufgehört hat. Vermutlich waren sie aus
kollektivem zwang zu paffan geworden. Jeder tut es, wir kennen das von der
schule. Yu no smoke, yu no cool. Sie pafften dann 10, 20 jahre lang, und hatten
keine freude daran. Der einzige grund, weshalb sie pafften, war die sucht. Wenn
sie aufhören, machen sie ihr haus sofort dicht für paffer und hassen fortan die
zeit, in der sie verrat am eigenen körper betrieben haben. Und so wie sie ihr
altes ich für idiotisch halten, halten sie auch andere paffa für idioten und
sind auf sie sauer, weil sie sie an die alten zeiten erinnern.
Raucha werden öfter
ermordet
Raucha
sterben angeblich früher, nur, in den zahlen stecken mindestens 4 störfaktoren,
sogenannte confounders, die die statistik verfalschen könnten. Erstens gehören
sie eher zur unausgebildeteren hälfte der gesellschaft, zweitens sind sie meist
männlich - beide faktoren machen angeblich zusammen 10 jahre lebenerwartung
aus. Drittens sind typische raucha-todesarten schneller bei der arbeit, das
heisst, man stirbt zum beispiel schneller wegen lungenkrebs, während man sich
mit vielen anderen krebsarten noch einige jahre rumschleppen kann – was ein
vorteil aber auch ein nachteil sein kann.
Viertens
werden shmaucher öfter vom bus überfahren, sie werden auch öfter
ermordet. Sie gehören zu einer risikofreudigeren art von menschen, sie saufen
mehr, leben ungesünder. Die ersten drei faktoren könnte man noch vermeiden,
indem man die studie in nur einer sozialen schicht macht, nur mit einem
geschlecht, und nich das todesalter zählt sondern das alter, in dem die
krankheit ausbricht (würden aber vermutlich wenige wissenschaftler machen –
kämen die shmaucha gut weg, könnte der wissenschaftler gleich seinen beruf
aufgeben).
Man
könnte fast sagen: so wie die shmöka leben, müssten sie viel früher
sterben, was heisst, die shmaucherei muss eine lebenverlängernde wirkung haben!
Wenn man studien über oder biografien von leuten liest, die das 110.
lebensjahr erreichten, merkt man zimlich bald, dass man noch keine geheimformel
für langlebigkeit gefunden hat. Die wissenschaftler tun sich da schwer damit.
Der eine von den superalten schwört auf faulheit, der andre auf fisch oder
gemüs, orangensaft, olivenöl, essiggurken, und mancher sogar auf fastfood oder
schweinefleisch. Einer meinte, um alt zu werden, muss man vor allem atmen – wo
er recht hat, hat er recht. Alkoholiker sind natürlich keine dabei,
abstinenzler scheinen aber auch selten zu sein. Von 13 superalten, die sich zum
thema paffen geäußert haben, waren 7 nichtpaffer und 6 paffa, und wenn man
bedenkt, dass fast oder über 90 % von ihnen fraun sind, die anfang des 20.
jahrhunderts aufgewaxen sind – zu einer zeit, in der fraun selten pafften – is
der pafferanteil zimlich hoch. Es sind allerdings selten richtige kettenpaffa
dabei, meist sind es wenig- oder gelegenheitspaffa. Der älteste mensch
wiederum, für den es sichere quellen gibt, war die franza Jeanne Calment, die
122 jahre alt wurde und die bis zum 119. lebensjahr paffte – sie wurde dann
blind und konnte die zigaretten nich mehr richtig anzünden, hat dauernd die
spitze verfeelt. Der japana Shigechiyo Izumi widerum, der (nich ganz
unumstritten) 120 wurde, fing mit 70 an zu paffen. Wie auch immer, die studien
sprechen von vilen faktoren, aber man erkennt darin eine kombination aus
genetik, geistiger gesundheit und zufridenheit mit dem leben als ursachen für
die langlebigkeit.
Weltweit gesehen, leben raucha länger als nichtraucha. Leute, die vil
schweinefleisch, junkfood essen und vil industriegift in ihrem blut aufweisen,
leben länger als leute die das alles nich tun. Die japana rauchen wie kaputte
russishe traktoren, haben trotzdem die höchste lebenserwartung der welt. Fast
60% der männer rauchen, bei fraun sind es vil weniger, etwas üba 20, wobei der
unterschid in der lebenserwartung von fraun und männern nich anders is als in
den westlichen ländern (nach der antiraucherlogik müsste es aber). Die danen,
tschechen, espanier und deutshen sind die größten schweinefleischkonsumenten
der welt, atmen jede menge industrie- und autogifte, haben trotzdem sehr hoh
lebenserwartungen. Natürlich muss man nich davon ausgehen, dass paffen, schweine
und gifte lebensverlängernd wirken. Es is nur so, dass solche phenomene vor
allem in reichen nationen anzutreffen sind. Die lebenserwartung ergibt sich
vermutlich aus der summe von hunderten oder tausenden lebensverlängernden
faktoren minus hunderte oder tausende lebensverkürzende faktoren, und
wahrscheinlich können die meisten faktoren sich je nach menge und individuum
lebensverlängernd oder lebensverkürzend auswirken. Man kann auch an zuvil
wasser sterben, hat mindestens ein mensch schon getan, der 20 oder 30 liter am
tag trank. Und die ertrunkenen würden ein lid davon singen, wenn sie noch
singen könnten. Ein glas salz, in 5 minuten eingenommen, is tödlich, und wenn
man behauptet, das regelmäßige konsum eines produktes is tödlich weil es dazu
führt, dass man eine gewisse krankheit erwischen kann, dann is vollmilch
tödlich, da angeblich regelmäßige vollmilchtrinker öfters an lungenkrebs
sterben als leute die das nich tun. Und in Deutshland leben is auch selbstmord,
weil man nich nach Japan ziht, wo die lebenserwartung höher liegt.
Die unheilig allianz
Im 20.
jahrhundert, mit der massenherstellung von zigaretten, mussten physiologische
nichtshmaucha vil leiden, die leute rauchten wie Tschernobyl. Vor ungefähr 3
jahrzehnten begann die stunde der antishmaucha. Meine persönliche theorie:
Damit es zu diser "rache der antishmaucha" kommen konnte, mussten
mehrere faktoren zusammen kommen. Hunderte millionen shmaucha, die eigentlich
physiologisch antishmaucha waren, hörten auf zu shmauchen. Das konnte vor allem
passiren weil es offensichtlich der neuen moral entspricht - früher hat vor
allem die religion die moralischen werte bestimmt, in den letzten 200 jahren
die politischen ideologien. Die haben aber ausgedient und es entstand ein
vakuum, das von der neuen
gesundheitswelle gefüllt wird. Dazu waren noch die evangelikalen da, die
sowieso gegen jedes genussmittel sind und eine bedeutende kraft im lande sind,
wo diser glaubens-tsunami entstanden is, den USA. Sie würden gern den alkohol
mitverbiten, und damit geht es auch schon los, aber für ein allgemeines verbot
is noch kein konsens da. Und dann kam noch die pharmaindustrie dazu, die
entdeckt hat, dass sie vil geld mit diser neuen gesundheitswelle und der
angstmacherei machen konnte, im falle von shmauchverboten mit den verkauf von
beruhigungstabletten und rauchstopphilfen, die übrigens oft selbst nikotin
enthalten. Ja, die verfolgung der shmaucha verdanken sie der tatsache, dass
tabak ein medikament is.
Shmöka müssen so oder so aufhören!
Bei der ganzen shmökerei machten sich vile wissenschaftler daran, wider
und wider den beweis für die schädlichkeit des shmökens zu bringen, und als die
meisten shmöka sich nich davon beeindrucken liszen, versuchte man sie ins
abseits zu drängen, sie als asoziale minderbemittelte hinzustellen, und vor
allem die schädlichkeit des passivrauchens zu beweisen:
„Es
wäre von zentraler wichtigkeit, eine atmosfäre zu schaffen, in der aktive paffa
so wahrgenommen werden, dass sie
denen um sie herum schweren schaden zufügen, besonders ihren familien und allen
kindern, wenn dise unfreiwillig dem passivrauchen ausgesetzt werden.“
Das sagte Sir George Godber, britischer
WHO-Delegierter, in der WHO-konferenz 1975, bevor man anfing, hartnäckig nach
den beweisen zu suchen. Obwohl die
beweislage zimlich wacklig is, wurden daraus verbote.
Ein haufen zahlen
Der lei hat im normalfall kein ahnung, wie
medizinisches risiko gemessen wird, deshalb misst er die gefahr durch die
häufigkeit, in der er mit bestimmten warnungen bombardiert wird. Je lauter die
horde quietscht, desto gefährlicher. Weshalb empfindet man atomkraftwerke als
gefährlicher als stühle? Weil vor atomkraftwerken gewarnt und dagegen
demonstriert wird, gegen stühle eher selten. Dabei sterben vermutlich vil mehr
leute an stühlen als an atomkraftwerken. An atomkraftwerken starben, seit es
sie gibt, ein par hunderttausende, an darmkrebs jedoch jährlich millionen –
sitzende tätigkeit erhöht das risiko deutlich. Natürlich lässt sich über die
langzeitwirkungen diskutiren, tatsache is aber, dass sich kaum jemand die
zahlen anschaun wird.
Als täglich von ihnen über BSE berichtet wurde,
hörten die leute zeitweise komplett auf, rindfleisch zu essen, obwohl noch kein
einziger mensch bewisenermaszen daran gestorben war. Als die medien aufhörten
darüber zu berichten, kauften die leute wida rindfleisch als wär nie was
gewesen. Der stand der dinge is der selbe, die medien aber hatten andre themen
gefunden.
Obwohl shmöken nach den bei mir vorhandenen zahlen zweimal sovile
lebensjahre kostet wie fett, und man zweimal mehr warnungen über das shmöken
erwarten könnte als über das fett, findet man für den satz ‚fett is tödlich’ 9
hits in der google-maschine, für „rauchen is tödlich’ 9.000. Und danach messen
die leut die gefährlichkeit einer sach.
Medizinisches risiko wird normalerweise mit der einheit RR - relativrisiko -
gemessen. RR 1.00 is die basis. Wenn von einer gruppe schokoladen-nichtesser
100 (RR 1.00) an diabetes erkranken und von einer gleich großen gruppe
schokoladen-esser 110, dann sind das 10% mehr, und man beziffert dises risiko
als RR 1.10. Nun, jeder statistiker weiß, dass so eine zahl nich unbedingt der
wahrheit entspricht. Wenn ein umfrageinstitut ein par hundert leute befragt und
herausfindet, dass 75% von ihnen für kandidat A stimmen werden, wird man sagen,
sicherlich gewinnt kandidat A – auch wenn es am ende 5 % mehr oder weniger
sind, mit 70% oder 80% wird kandidat A gewinnen. Wenn aber 52 % sagen, sie
werden für kandidat A stimmen, dann weiß der statistiker, das könnte am ende
nur 49% sein, villeicht sogar unter 40%, je nachdem wie groß die umfrage war.
Der statistiker weiss, da is keine sicherheit.
Dise messtoleranz heißt CI, „Konfidenzintervall“. Ein CI von 100% würde heißen,
der zufall is ausgeschlossen, und weil das so schwer hinzukrigen is, wird
normalerweise mit einem CI von 95% gearbeitet, das heißt, es gibt eine
wahrscheinlichkeit von 5%, dass die ermittelten zahlen per zufall zustande
gekommen sind. Daraus ergeben sich zwei zusätzliche zahlen, den niedrigst- und
den höchstmöglichen wert, den zum beispil das RR 1.10 in der realität annehmen
kann.
Im prinzip können vir arten von ergebnissen erreicht werden:
1) diejenigen, die eine korrelation beweisen, nämlich wenn beide zalen über
1.00 ligen. Z.b. wenn ein studienergebnis so aussit: RR 1.20 (95 % CI 1.10 -
1.30). Das heißt, ein erhötes risiko von 20% wurde festgestellt, und nach der
messtoleranz können es in der realität nur 10% gewesen sein, aber auch 30%.
2) diejenigen, die ein erhötes risiko feststellen, aber im bereich der
statistischen insignifikanz, das heißt, der zufall kann nich ausgeschlossen
werden, und so sind die ergebnisse unbedeutend. In disen fällen liegt die erste
zal im CI unter 1.00. Z.b. wenn eine studie ein RR von 1.15 (95% CI 0.90 -
1.30) feststellt, bedeutet das, dass die observierte gruppe sogar 10% sicherer
leben kann (0.90) oder dass sie 30% unsicherer lebt als die nich dem risiko
ausgesetzte vergleichsgruppe.
3) diejenigen, die ein vermindertes risiko feststellen, aber im bereich der
statistischen insignifikanz. In andren worten, die festgestellte zal liegt
unter 1.00, aber die obere im CI liegt über 1.00. Wenn da stet, die studie
ergab RR 0.85 (95 % CI 0,65 - 1.05), dann kann die exponierte gruppe bis zu 35
% sicherer leben als die nichexponierte vergleichsgruppe (0.65), oder aber sie
lebt 5 % ungesünder.
4) diejenigen, die ein vermindertes risiko beweisen – beide zalen im CI ligen
unter 1.00 (z.b. RR 0.65 (95% CI 0.50 – 0.80).
Die
EPA-Studie
Die EPA (Environmental Protection Agency, die americanish Umweltbehörde) machte
eine studie zu unserem tema. Das war keine primäre, direkte studie, sondern
eine meta-analyse, das heißt, sie warf die studien zusammen, die bis dahin
gemacht wurden, und analysierte sie, um zu entscheiden, ob von statlicher seite
etwas gegen das paffen unternommen werden darf. Meta-analysen sind etwas
problematisch, weil die studien ser unterschidlich angelegt sind und man immer
improvisiren muss, um die ergebnisse anzupassen. One befangenheit is das schon
mal nich ganz leicht, geschweige denn mit befangenheit, und unbefangen konnte
man dise studie onehin nich nennen.
Bei einem CI von 95% konnte die große merheit der studien die schädlichkeit
nich beweisen, und man fragt sich, wie die EPA dennoch auf ire statistische
signifikanz kam. Ganz einfach, sie ging mit dem CI herunter auf 90%. Sie
überliß also vil mer dem zufall, weil mit den üblichen (und sichereren) 95% nix
zu holen war. So kam sie auf ein RR 1.19 (90% CI 1.04 - 1.35). Nur so konnte
die linke zal über null sein, also statistische signifikanz erreichen, und so
konnte sie gegen das passivrauchen aktiv werden und ein welle von rauchverboten
in den USA auslösen. Übrigens, auch du kannst nach „95% CI“ und dann nach „90 %
CI“ suchen. Du wirst feststellen, dass alle sonstigen studien mit CI 95%
arbeiten, nur manche passivrauchstudien arbeiteten mit 90%. Die dann auch
wundersamerweise beweisen, dass passivrauchen ungesund is. Man kann sich
fragen, warum sie die wissenschaftlichen gepflogenheiten verlassen haben. Also
ich habe nur eine naligende teorie: man WOLLTE es auf teufel komm raus
beweisen. Wenn jemand eine andre teorie hat - ich bin ganz or.
Die
EPA wurde wegen unwisseschaftlichen umtriben verurteilt[1].
Es waren angeblich dutzende von unregelmäszigkeiten, unter andrem war der
vorwerf des cherry-picking, also des rosinenpickens bei der wal der studien,
die als basis dienten.
Technisch
argumente gegen das erst urteil konnte ich nirgends lesen, nur ein pauschales
urteil auf antismökiseiten: der richta war aus Winston-Salem, der
internationalen kapitale des tabaks. Das sagt schon alles. Nun, da sitzt die
tabakindustrie, und man klagt eben dort wo man sitzt und nich in China. Was man
nich erwänt is dass er schon zweimal GEGEN die tabakindustrie urteile gefällt
hatte. Später is die EPA in revision gegangen und hat gewonnen, was nich heisst
dass der Appeal Court sich mit der unwissenschaftlichkeit der studie befasste.
Sie war nur der meinung dass kein gericht über die behörde richten darf.
Der
Congress Research Center CRS hat die studie analysiert (auf bitten eines
antipaffenden abgeordneten) und kam zum schluss, dass das risiko, als passivpaffi
an lungenkrebs zu sterben, kleiner is als an einem autounfall oder an
luftverschmutzung, aber villeicht größer als zum beispil zu ertrinken – das
aber nur bei starken passivpaffis wie z.b. wirtis verrauchter kneipen. Bei
„normalen“ passivpaffis könnt es gut sein, dass kein einzigi wegen passivrauchs
an lungenkrebs erkrankt. Damit die antipaffis nich gleich meinen, der bericht
wurde von der tabaklobbi bestellt: die studie wurde vom antitabak-abgeordneten
Henry Waxman in auftrag gegeben. Sie wird auch manchmal bei antipaffi-seiten
erwänt, aber als etwas, was man ignoriren kann – der studienleiter erzälte
später einer canadishen zeitung gegenüber, dass die tabakindustrie ir studie
missrepresentiert hat. Ich weiss nich was die tabakindustrie darüber gesagt oder
geschriben hat, ich hab nur die studie selbst gelesen, die is im netz zu lesen.
Und die sagt eben was ich gesagt hab. Beim verworrenen stand der wissenschaft
weiss man nich vil. Das reicht aber den antipaffis, um die studie zu
diskreditiren.
Der
CRS machte auch drauf aufmerksam, dass das relative risiko, wie der name schon
sagt, relativ is. Man könnt ausrechnen, dass die gefar, von einem blitz im
freien getroffen zu werden zenmal gröszer is als in eim haus. Also is es 10 mal
gefärlicher draussen als drinnen, also RR 10.00, was deutlich mer is als das RR
1.16 von der antiraucherorganisation WHO – es is vil sicherer als nitrauchi mit
10 starken rauchis in einem raum zu sein als draussen – da wartet schon der
blitz!
Die WHO-Studie
Die WHO beschloss kurz darauf, eine richtige, direkte und gescheite
studie zum tema zu machen und den rauchis den garaus. Als die studie fertig
war, wurde eine kurze notiz in einer internen zeitung veröffentlicht. Manche
medien wurden hellhörig, wollten mer wissen, und die WHO musste am ende mit der
studie herausrücken. Die ergebnisse kann man im Deutschen Ärzteblatt von 1999 lesen. Das RR für
passivsmauchend erwaxenis war 1.16 (95 % CI 0.93 - 1.44), für kindis smaukender
eltis war es 0.78 (95 % CI 0.64 - 0.96). Das heißt, bei erwaxenis könnte
passivsmauch ungesund oder auch gesund sein, das einzig sichere is, dass kindis
von smaukis gesünder sind als kindis von nitsmaukis. Ein organisation, die
järlich millionen dollar von farmaindustrie für den kampf gegen den tabak
bekommt, kann es sich aber nich leisten, eine studie herauszubringen, die
besagt, kindis smauchender eltis lebten gesünder als die von nitsmauchis. Das
get nit, die würden alli gefeuert und würden nie wider einen müden cent für
forschung bekommen. Die wenigen medien, die auf der glaubenswelle nich
mitschwammen, fanden das ein gefundenes fressen, und die WHO veröffentlichte
eine verlautbarung unter dem titel DO NOT
LET THEM FOOL YOU („Lasst euch nich zum narren halten“) . Sie gibt in einer
einzigen zeile zu, dass ire studie die schädlichkeit des passivsmauchens nich
beweisen konnte, wegen der statistischen insignifikanz. In den übrigen 44
zeilen behauptet sie trotz statistischer insignifikanz, dass es ungesund is.
Das klingt für mich eher wie die nordkoreanische berichterstattung über die WM:
nur tore der eigenen mannschaft werden gezeigt, und das endergebnis (hausho
niderlag) is ja auch nich so brennend interessant, als dass alle es noch
erfaren müssten. Als erklärung für ir unfähigkeit, die schädlichkeit des
passivsmökens zu beweisen, gaben sie an, es waren nich genug testpersonen
gewesen. Am anfang der studie empfand man offenbar 2000 patientis als
ausreichend um ein für allemal den groszen beweis zu bringen, aber die
resultate waren nich die erwünschten, also war die studie doch nich groß genug.
An sich is die WHO eine ganz normal organisation, aber die abteilung der
tabakprevention wird kräftig von farmarisen wie Johnson & Johnson, Pfizer,
Glaxo subventioniert, nur an direkten zuwendungen bekommt sie um die 10 millionen
dollar järlich. Die direktoris diser abteilung kommen von der farmaindustrie
und gen wider zur farmaindustrie wenn sie dort aufhören. Der Brüssels-report
warnte nach der schweinigrippe, wärend der millionen impfungen an die
regirungen verkauft wurden, warnte vor unerlaubtem einfluss der farmaindustrie
in den gesundheitsorganisationen.
Natürlich kann man nich beweisen, dass die farmaindustrie nur ir
eigenen interessen vertritt. Das bleibt dir überlassen: glaubst du, dass die
farmaindustrie a) nur ans wol der menschheit denkt, oder b) eigen interessen
verfolgt?
Also machte die WHO vir jare später eine neu studie, die endlich bewis, was sie
schon so lange beweisen wollte. Sie versuchten gar nich erst den weg über eine
direkte kohortenstudie, sondern machten gleich eine meta-analyse, bei der, wie
gesagt, die möglichkeit von irrefürung und manipulation deutlich größer is.
Der english eintrag über passivsmauk auf Wikipedia is auch so ein
paradebeispil: Da stet die zweite WHO-Studie als beweis – keine frage, es is
ungesund - und die erste stet unter dem punkt „Kritik“: "Manche kreise um
die tabakindustrie erwänen die erste studie als beweis, dass es nich ungesund
is, aber die WHO antwortete schon, die erste studie war gut und richtig und
stimmt mit den besten studien überein". Ach so, deshalb zält sie nich? Hm,
ich bin smauki und daher dumm, kann solche rafinierte logik der intelligenten
antismaukis nich versteen.
In einer konferenz nach der ersten studie hatte einer der
WHO-studienleiter erklärt, wenn es mer testpersonis gewesen wären, hätte man
sicher den beweis erbringen können. Eine dame im publikum war erleichtert, das
zu erfaren. Ich kenn auch selber genügend leuti, die sich nach diser
ungesundheit senen. Wenn plötzlich der endgültige beweis gefunden wär, dass
smöken überhaupt nich ungesund is, wär das für solch antismökis kein grund zur
freude, obwol es bedeuten würde, dass die welt gesünder is als man denkt, und
sie doch nich 50 jare ires leben einbüßen müssen, weil sie mit smökis in der
wirtschaft saßen. Wenn die antismökis wüssten, dass sie eigentlich vil gesünder
leben als sie dachten, wär es vilmeer eine große katastrof. Der feind hätte
gesiegt. Man würde die smökis nich freudig in die arme nemen und sich
entschuldigen für den ganzen ärger, jetz, wo man weiss, die tun einem nix, die
sind harmlos, sondern man würde sie doppelt hassen – weil sie einem schaden UND
es mitsamt irer tabakindustrie auch noch geschafft hätten, die warheit zu
fälschen.
Über
die reaktionen auf studien, in denen die schädlichkeit nich bewisen wurde,
schrib Sheldon Ungar eine soziologisch arbeit. Unter dem titel "SILENCING
SCIENCE" analysierte er, was darüber in den medien und im netz so
geschriben wurd. Die konklusio war, dass die wissenschaft einen harten stand hat,
wenn sie sich gegen den vorherrschenden wind stemmt: über die große studie von
Enstrom und Kabat (mit statistischer insignifikanz, das machten sie aber auch
klar) erschinen auf der ganzen welt artikel in ca. 60 zeitungen – von vilen
tausenden existirenden zeitungen, was für ein so brisantes tema extrem wenig
is. Fast ausnamslos mit dem pauschalen urteil: unsinn. Warum? Unsinn.
Tabaklobbi. So endet auch fast jede diskussion mit einem antipaffi, wenn ihm
die argumente ausgeen. Die judihassis hätten gesagt, es is alles von der
Zionistischen Internationale arrangiert, der americanish antikommunist, dass
der mensch von Moskau ferngesteuert wird, und der antipaffi, dass der paffi a
schergi vom teufel tabakindustrie is.
So
kommen wir zurück zur religion.
Die bösen heie
Vile
leuti stellen sich vor, in den vorständen der tabakmultis arbeiten ganz böse
menschis, mit alcapone-fress und großen, teuflischen heifischzänen. Schau dir
den kioskbesitzi um die eck an, ob er wie a massenmördi und kindifressi aussit
– er verkauft auch zigaretten. Vile milionen menschen arbeiten für die und in
der tabakindustrie – bauris, fabrikarbeitis, büroangestelltis, raukis,
nitraukis, sogar religiös antiraukis wie meine vorfaris (die bauris waren und
nix anders anbaun konnten weil es in der nä nur tabakindustrie gab, die sie am
leben gehalten hat). Und so wie äußerst selten ein manager oder arbeiter einer
autofabrik seinen job verlässt, weil sie killer- und vergiftungmaschinen
produziert, verlässt auch kaum einer seinen job in der tabakindustrie. Nix
tötet schneller als armut, man muss sich nur die lebenserwartung von armen
ländern anschaun.
Die liste der
passivsmauki-studien
Nachfolgend
die studien, die ich über die materie finden konnte; die meisten gehören zum
pool der studien, die den zwei großen studien der EPA und der WHO als basis
dienten. Solche studien werden normalerweise nach den studienleitis benannt,
oft erscheinen namen doppelt oder merfach, weil es gesonderte studien für
männer und fraun gibt, teilweise auch für kindis. Du kannst durchaus selber
überprüfen, ob ich die warheit erzäle, indem du im internet den namen eingibst
und dazu „passive smoking“. Du solltest allerdings keine seiten aufrufen, die
nur die studie erwänen, sondern die seite, auf der sie publiziert wurde, weil dort
die zalen vorzufinden sind. Man sagt gern, man hat ein erhötes risiko
festgestellt, is aber mit der statistischen insignifikanz ser diskreet.
Die meisten studien wurden von forschungsinstituten, universitäten und
sonstigen statlichen institutionen durchgefürt. Die studien, die von der
tabakindustrie bezalt wurden, sind mit dem kürzel TI gekennteichnet.
1) Studien, die bewisen, dass passivpaffen lungenkrebs verursacht:
Brennan |
Fontham |
Fontham |
Geng |
Hirayama
|
Hirayama |
Jee |
Jöckel |
Kabat |
Kalandidi |
Lam |
Lam |
Rachtan |
Schwarz |
Sun |
Trichopoulos |
Vineis |
Wang |
Wang
Sy |
Zaridze |
Insgesamt: 20 studien
2) Studien, die ein erhötes risiko zeigen, aber im bereich der statistischen insignifikanz
bliben, also nix beweisen konnten:
Garfinkel- |
Wang
TJ |
Hole |
Kubic |
Correa |
Cardenas |
Hole |
Lan |
Correa |
Cardenas |
Svennson |
McGhee |
Kabat |
Jöckel |
Sobue |
Nishino |
Garfinkel |
Jöckel |
Stockwell |
Rapiti |
Wu |
Ko |
Liu
Q |
Sasco |
Akiba |
Nyberg |
Wu |
Zhong |
Akiba |
Nyberg |
Fontham |
Zhou |
Lee
- TI |
Boffetta |
Layard |
Johnson |
Lee
- TI |
Wu |
Kabat |
Brownson |
Lee
- TI |
Kabat |
Gao |
Shimizu |
Schwartz |
Humble |
Kalandidi |
Schwartz |
Humble |
Wu-Williams |
Sun |
Koo |
Zaridze |
Boffetta |
Pershagen |
Kabat |
Kabat
& Wyn |
Butler |
Kabat |
Gao |
Inoue |
Sun |
Koo |
Shimizu |
Jöckel |
Pershagen |
Choi |
Ko |
Svennson |
Choi |
Nyberg |
Janerich |
Sobue |
Stockwell |
Kabat |
Jöckel |
Garfinkel |
Lee
- TI |
Boffetta
(WHO) |
Kabat |
Kabat |
Chan-Yeung |
Du
Y |
|
Insgesamt 83 studien.
3) Studien, die zeigten, dass passivpaffen gesund is, aber im bereich der
statistischen insignifikanz bliben, also nix beweisen konnten.
Chan |
Jöckel |
Brownson |
Engstrom
- TI* |
Buffler |
Jöckel |
Wang
TJ |
Kreuzer |
Buffler |
Kabat |
Kabat
& Wyn |
Kreuzer |
Kabat |
Garfinkel |
Garfinkel |
Shen |
Janerich |
Lee
- TI |
Wu |
Zatloukal |
Liu
Z |
Koo |
Brownson |
Sun |
Janerich |
Fontham |
Zaridze |
Kabat |
Wang
TJ |
Jöckel |
Ko |
Dalager |
LayardTI |
|
|
|
* Anfänglich vom National Cancer Institute
finanziert, als aber erkannt wurde, dass die studie nich die schädlichkeit des passivraukens
beweisen würde, zog sich das NCI daraus zurück, und die studienmachis holten
sich die unterstützu bei der tabakindustrie, da kein andrer betrib sich damit
„beschmutzen“ wollte. Jedenfalls wird klar: Besonders auffallend sind die
tabakfinanzierten studien nich, sie verschwinden in diser „mittleren“ mass.
Insgesamt: 33 studien.
4) Studien, die bewisen, dass passivsmöken gesünder is als nichtexponiertes
nitsmöken:
Wu-Williams |
Boffetta
(WHO) |
Janerich |
|
Insgesamt: 3
Also von 139 studien konnten 119 nich den zusammenhang von passivrauken und
lungenkrebs beweisen. A statistiki würde sagen, die lag is verworren, und da
fragt ma sich natürlich schon, wie „die expertis sich einig sein können, dass
passivrauken schädlich sei“ - ein satz, der sich in den medien so oft
widerholt, bis er zur etablierten warheit wird. Ganz einfach, nemen wir uns
z.b. die Webseite des American Surgeon General, also des
Gesundheitsministeriums. Das is ein bombardement an daten, die das rauken als
schädlich darstellen. Aber „statistically significant“ erscheint nur ein par
mal – natürlich da, wo es um eine der studien get, die statistisch signifikant
waren. Der ausdruck „statistically INsignificant“ taucht gar nich erst auf.
Ma mag sich fragen, wie es bloß bewisen werden konnte, dass passivsmauken
einerseits lungenkrebs verursacht und gleichzeitig für die lungen gesund is –
keine der studien, die das bewisen, wurde von der tabakindustrie bezalt. Die
einzig erkläru, die ich hab, is: Vile statistikis und institutionen sind der
meinu, RRs unter 3.00 oder 2.00 beweisen ser wenig, weil eine kausalität
(ursächlicher zusammenhang) eer unwarscheinlich is. Hir ein par stimmen dazu:
WHO International Agency for Research on Cancer, 1980:
„Relative risiken von weniger als 2,0 können leicht durch befangenheit oder
störfaktoren verursacht werden, bei risiken über 5,0 is dis unwarscheinlich“
Das US National Cancer Institute (vergleichbar dem Deutschen
Krebsforschungszentrum DKFZ):
„Relative risiken von weniger als 2,0 sind gewönlich nur schwer
interpretierbar. Solche risikosteigerungen können leicht durch zufall,
statistische befangenheit, oder unbekannte störfaktoren verursacht werden.“
Die International Agency for Research on Cancer (IARC):
„Relative risiken von weniger als 2,0 können leicht durch unerkannte
befangenheit oder störfaktoren verursacht werden.“
Die Herausgeberin des New England Journal of Medicine, Marcia Angell:
„Als faustregel möchten wir ein relativen risikofaktor von 3,0 oder darüber
sen, bevor wir eine studie zur veröffentlichung akzeptiren.“
Auch die WHO war offenbar diser meinu, aber wenn es ums passivsmöken get, wird
anders gemessen und interpretiert.
So wär zu erklären, warum bewisen werden konnte, dass kindis von paffis
gesünder sind als die von nitpaffis: alles in disem bereich wär statistisches
pipifax. Nu, dann sind nich nur die „bösen“ studien pipifax, sondern auch die
„guten“. Ma kann nich einfach die „bösen“ ignoriren und die „guten“ als gültig
betrachten. Man kann doch nich wie im wilden westen urteilen, wenn man die
gegenbeweise ignorierte und den erwischten, wer auch immer das war, hängen.
Der meister der
halbwarheiten
In
Brasil kommt die meist antirauki-propaganda vom Instituto Nacional do Câncer,
ein kolaborationszentrum der WHO. In Deutshland kommt sie vom Deutschen
Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, ebenfalls ein kolaborationszentrum
der WHO. Klar. Das DKFZ is die hauptquelle für das Statistische Bundesamt und
somit für die regiru, wenn es ums rauken get.
Das
DKFZ is ein meister der halbwarheiten. Gleich am anfang irer
smauki-pressemitteilu is zu lesen: PASSIVRAUCHER HABEN DIE GLEICHEN GIFTIGEN SUBSTANZEN
IM BLUT WIE RAUCHER! Das stimmt. Die nichtexponierten nitsmaukis ham ebenfalls
dieselben gifte im blut, alli ham sie. Das erwänen sie nich. Erst später, in
eim andren zusammenhang, wo der lesi die message schon geschluckt hat, dass
aktiv und passivsmaukis das gleiche sind: passivsmaukis ham doppelt sovil
kotinin (das is der nikotin-abbaustoffim blut) wie nichtexponiertis, aber
130-mal weniger als aktive smaukis. Über die zweite zal schweigt ma sich jedoch
aus. Das is so, als würde ma die Zugspitze mit 3.000 metern hö mit eim 30 meter
hohen hügel gleichsetzen. Beide sind erhebus in der landschaft, also: ein berg
is ein berg.
Und
dann kommt noch der vergleich: passivsmöken verursache mer totis als asbestose,
ilegale drogen, BSE und SARS zusammen. Nur, an asbestose und ilegalen drogen
sterben zusammen vil weniger als 1% der bevölkeru, und die zal der menschis,
die nachweislich in Deutshland an BSE und SARS starben, belaufen sich auf 0
(null). Sie könnten auch sagen, es sterben vil weniger passivsmökis als
autofaris die keine dicke Mercedesse und änlich autos faren, aber damit liße
sich kein abschreckuspolitik machen.
Das
DKFZ unterstützte eine studie, die ausrechnete, dass in Deutshland 3301
menschis järlich an den folgen des passipaffens sterben. Der Wissenschaftliche
Dienst des Bundestages meinte dazu, dass das alles auf vagen schätzus basiert
(dise studie kann man anfordern, aber nich auf eine webseite stellen). Die
leita der Krebsprävention und Tabakkontrolle im DKFZ, Dr. Pötschke-Langer, gab in
einem Zeit-Interviw vom 17.12.2005 die vage schätzu zu, aber das stört sie
nich, „da sie dem richtigen zweck dient“. Ja, solche leuti wissen, was für die
leuti gut is, egal ob disi einverstanden sind oder nich. Auch die USA wollten
den irakis nur helfen, auch wenn disis nich geholfen werden wollten.
Nun, selbst wenn die zal 3301 stimmen sollte: bei 800.000 totis järlich in
Deutshland wären das grade mal 0,4 %. Warum get ma nich mit der gleichen verve
gegen die ursachen für die andren 99,6 % der todesfälle vor?
Videorekorda verursachen
AIDS
Bei
herz-kreislauf-krankheiten wird bei passivsmaukis eine höhere zal von totis
angegeben, aber schon wider is das probleem da: korelation is nich gleich
kausalität. In den USA wurd ein wettbewerb ausgeschriben, wer mit korekten
daten die absurdeste tese aufstellen kann. Gewinna war ein studie, die „bewis“
dass man ein vil höheres risiko hat, sich AIDS einzufangen, wenn man einen
videorekorda hat – ma stellte fest, dass videorekordabesitzis sich vil häufiger
mit AIDS infiziren. Bei den studien zu herz-kreislauf-krankheiten wurden
bislang 18 störfaktoren festgestellt, aber keine der studien hat mer als 6
faktoren berücksichtigt.
Mit
disem ganzen „marketing“ ham die tabakkontrollinstitutionen mit der hilfe der
farmaindustrie zimlich vil geschafft: die meisten meiner lesis glauben, dass
ich behaupte, smöken sei nich ungesund. Dabei get es in disem text überhaupt
nich ums smöken, sondern um den passivsmök. Leider is für die meistis
inzwischen smöken und passivsmöken schon so na beieinander, dass ma beides nich
mer trennen kann. Als wär das passivschweinifleischessen, das heißt das
einatmen des furzes eines schweinifleischessi, fast genauso schlimm wie das
schweinifleischessen selbst. Dabei is mein glaube an die schädlichkeit des
schweinifleischs auch ein vorurteil, ich hab es oft gehört, aber nie überprüft.
Macht aber nix, weil ich dadurch keine schweinifleischessis kriminalisir; mein
glaube schadet nimandem. Aber der glaube der antismökis schadet den smökis. Ach
so, ja, sie schaden mir nich, sondern wollen nur nur helfen. Wie eben Bush den
irakis.
Das zimlich jed aktivität, beruf und/oder
konsumverhalten zu gewissen krankheiten fürt, is fast zwangsläufig. Was lange
noch nich heisst, das ma dadurch früher stirbt. Akademis mögen öfters darmkrebs
erwischen als z.b. bauarbeitis, weil sie so vil sitzen, sterben aber doch
später weil inen seltener zigel auf den kopf fallen und sie sich in der regel
besser ernären - sagt ma so, zumindest. Was mich wirklich interessiren würde, is,
wievil kürzer ein passivpaffi lebt als ein nichtexponierti. Dafür konnte ich
nie daten finden, und wenn es welche gab, verschwanden sie vermutlich im
reisswolf. Also entweder es gab enttäuschende ergebnisse oder ma fürchtete sie.
Das DKFZ löst das probleem mit den felenden daten für den durchschnittlichen
verlust an leberwartu so: ma teilt mit, PASSIVrauken is ungesund, und in
derselben zeile sagt ma dass RAUKIS 5,7 jare weniger leben. Nach demselben
prinzip könnt ich sagen: „Gestern wurd eine bank überfallen, und es wird zeit,
das wir dem Peter das handwerk legen.“ Ich habe nich behauptet, das der Peter
die bank überfil, ich legte nur zwei ware sätze zusammen (eine auskunft und
eine meinu), die nix miteinander zu tun ham, aber eben genau die falsch information
in die welt setzen, die ich will. Und mit etwas glück (für mich, wenn ich ihm
schaden will oder was mit seiner frau möchte) kommt Peter sogar hinter gitter.
Wirklich
gefärlich is selbstredend das leben: seitdem du disen artikel liest, verlorst
du schon 30 minuten von deim leben, statistisch bist du deim tod halbe stunde
näher. Im vergleich zu gestern bist du dem tod ein ganzen tag näher. Und wenn
du deshalb schlaflose nächte durchmachst, get es vermutlich noch schneller.
Die gefärlichkeit von stülen und BH's
Auch wenn die EPA nich geschummelt hätte, wär das ermittelte relative
risiko von RR 1.19 ser klein – das merkt man an studien, die risiko-faktoren
bei andren sachverhalten ermittelt ham: sitzende tätigkeiten ham ein RR von
1.30 für darmkrebs, vollmilch für lungenkrebs hat ein RR von 2.14, aktiv smöken
ein durchschnittswert von RR 8.75, und täglich über 12 stunden ein BH zu
tragen, birgt ein risiko RR 12,5 für brustkrebs. Das sind 55 mal mer als
passivsmöken. Trotzdem wird gegen stüle und vollmilch nix unternommen,
ebensowenig gegen BHs – dabei sind DAS richtige risiken, die sich sen lassen
können! Die studie mit den BHs wurd als unwissenschaftlich kritisiert, aber 2
oder 3 studien könnten ir widersprechen und die sache wär erledigt. Nu, im gegensatz
zum passivsmöken, zu dem es hunderte von studien gibt, hasst offensichtlich
keiner BHs, und die farmaindustrie hat noch nix entdeckt, womit sie bei solchen
studien geld verdinen könnte.
Für solche zalen bei andren faktoren kann ich und will ich keine
garantie übernemen, sie können natürlich genauso störfaktoren haben oder von
der konkurenz bezalt worden sein (z.b. von der sojaindustrie mit irer sojamilch
gegen die kumilch). Aber entweder ma glaubt den statistiken wie sie
daherkommen, ma glaubt inen nich oder ma recherchiert, warum man einigen
statistiken glauben soll und andren nich. Andrerseits, wenn ma mir sagt, ma
glaubt an keine statistiken, die ma nich selber gefälscht hat, dann muss ich
fragen, ob dise leuti statistiken gefälscht ham, und wenn sie das nie getan
ham, sollten sie an keine statistik glauben – das heisst auch an die
statistiken, die inen sagen, passivpaffen is ungesund. Und als antipaffi
ausgerechnet das angebliche zitat des paffo Churchill zu nemen, scheint mir
abenteuerlich, vor allem wenn ma paffis für deppis hält.
Ich hatte mich darauf eingestellt, das das leben für mich als rauko deutlich
komplizierter wird. Nu, es war schon praktisch überall verboten ausser in der
gastronomie, und die macht 3% der öffentlichen innenräume aus, dabei hatte
schon 1/3 der lokale vor irgendeinem verbot nitraukiräume. War denen nich
genug, es kam das totalverbot, dann nach dem CSU-debakel und die koalition mit
der FDP das moderate verbot. Zwischen 85% und 90% der lokale bliben nitrauki.
Da müsste die merheit beruigt sein. War sie auch. Wenigstens für eine weile.
Als rauki braucht ma manchmal eine stunde, bis man ein raukilokal findet, und
hir essen aber woanders rauken is wie essen und dann das dessert per gesetz
woanders nemen zu müssen. Aber ma kann damit leben - teilweise kann ma nich
rauke weil das die entscheidu vo die wirt is, und das muss man akzeptiren. Na
bitte. Nu, um krige anzuzetteln, braucht ma keine krigslüsterne merheit. Eine
minderheit von scharfmachern reicht schon, um eine masse davon zu überzeugen,
das ir nachbar ein monster is - die jugoslavis können ein lid davon singen. Die
ÖDP iniziierte ein volksbegeren, unterstützt von SPD und Grünis, für das totale
raukverbot, also für ein gesetz, das auch raukiklubs verbiten würde, also die raukis
vor die raukis schützen.
Jemand musste was dagegen tun, und da nimand scheinbar was dagegen tat,
hab ich beschlossen, vor der eintragungsstelle für das volksbegeren am Münchner
Rathaus das ganze zu verarschen. Ich kämpfte mich durch ein dutzend stellen in
der stadtverwaltu, füllte anträge auf ein infostand aus, am ende verweigerte ma
mir die genemigu weil ich nich informir (BH's gfarlicher als passivraacha, des
glauben's sejber ned), sondern ma war der meinu, das is eine kunst-aktion (ich
schreib ja auch falsch, das muss kunst sein!), und kunst-aktionen müssen im
Baureferat beantragt werden. Naja, ich kenn das schon, das Baureferat schickt
mich zurück zum KVR: die stadtverwaltu hat ein abteilu für information, eine
für kunst, aber ein abteilu für kunst die informiert ham die nich. Er sagt, ich
muss ja nich ein infostand machen, ich kann ja auch als sandwich-man rum gen,
da brauch ich keine genemigu und muss auch nix zalen.
Statt als sandwich-man rumzulaufen, trag ich dann ein risenschild am
rücken - das get, solange man es nich am boden absetzt. Also bastelt mir ein
befreundeter grafiker ein risenschild, auf dem stet: UNTERSCHRIFTENLISTE FÜR
DAS VERBOT VON BH'S, AUTOS, FLUGZEUGEN, ALKOHOL UND STÜLEN. Danach kommt das
relative risiko für lungenkrebs bei passivsmöken, dann das relative risiko für
darmkrebs bei sitzender tätigkeit, und das für brustkrebs bei gebrauch von
BH's, alles vil höher als passivsmöken. Dise studie von Singer und Grismaijer
is nich ganz unkontrovers, aber andre die sie widersprachen gabs nich. Ich
könnt unkontroversere studien über andre übel als beispil nemen, aber keine wär
so werbewirksam wie das verbot von BH's. Die studie arbeitete immerhin mit 2000
testpersonis, dabei hatten die studien, die die schädlichkeit des passivsmökens
bewisen, kaum mer als 1% davon.
Das grosze schild is der hingucker schlechthin, und ich schau ein bissi
wie a gekreuzigto aus (und nach ein par stunden sten tut das kreuz tatsächlich
zimlich we). Ironie des schicksals, die meiste leuti, die mich ansprechen,
wollen wissen wo's zu die volksbegeru get. Ich bin so gewont, informationen zu
geben wenn ich was weiss, das ich am anfang gar nich nachdenk - ich sag es
inen. Ansonsten hör ich vile pöbelein, bekomm aber auch eine menge zuspruch,
vili lachen und beglückwünschen mich, darunter auch ettliche nitpaffis, denen
die reglementiruwut zu weit get. Die schimpfis rufen laut von der ferne,
"idiot!", "depp!" usw, andris kommen, um mir von el
entdecku Americas zu berichten: der unterschid zwischen paffen und den andren
sachen, die ich da verbiten will, is das paffen andris schadet, und die
geschädigti wird nich gefragt.
"Wenn du nach Thailand fliegst, bist du ganz aleine für die
verwandlu von 500 litern kerosin in luftgift verantwortlich - hast du mich und
die andris je gefragt ob ich und sie einverstanden sind?"
Aber ich komme selten dazu, so ein langen satz komplett auszusprechen,
weil sie in der regel den ort schon verlassen ham, wärend sie
"schmarrn!" oder änliches grunzen. Dises argumentu kennen sie ja, ich
bin sicher nich el erste paffi der davon spricht, und sie ham keine passend
antwort, aber sie vergessen das tagtäglich. Der mensch is ein herdentir, und
alles was die masse macht, is salonfäig und kann nich falsch sein. Eine
kolektiv amnesie, eine kolektive verblendu, egal ob es letzten endes der
warheit entspricht oder nich. Gabs schon in Deutshland und anderswo genauso.
Die meisten antiraukis, die zum unterschreiben kommen, sind vermutlich im
rentenalter. Die meistis sind warscheinlich schon seit jaren nich mer
ausgegangen, geschweige denn in einem raukilokal gewesen. Aber sie schlafen
halt besser wenn sie wissen das die raukis vor der disko im kalten regen sten
und es nich gemütlich haben können. Und vili glauben, die meisten lokale sind
für raukis. In Magdeburg glauben vili, das der anteil an auslandis 30% bis 50%
is, dabei sind es ca. 1%. Je weniger sie tatsächlich sind, desto mer werden sie
in den köpfen. In der google-maschine findet ma raus, das der ausdruck
"rauk ins gesicht blasen" 67 mal häufiger verwendet wird als vor 10
jaren, als die leuti vil mer rauket. Seit dem großen verbot findet ma den satz
noch öfter. Dabei is die häufigkeit der 5 häufigsten hauptwörter (was ungefär
dem waxtum des internets im deutshsprachigen raum entsprechen würde) im
gleichen zeitraum nur 2,3 mal gestigen.
Nur wenn ich vorschlage, wir könnten wetten und aufs geratewol
losmarschiren, und für jedes smaukilokal zal ich dem menschi 10 euro, für jedes
nitsmaukilokal zalt er mir 10 euro, will keini die wett eingeen. Die
hass-realität is eine sache, die geldbeutel-realität ein andru.
Vili versteen den witz auf dem schild nich, und finden, ich bin die
letzte spinno. Teilweis auch smökis, die sich fürchterlich über mich aufregen,
weil ich das ganze noch verschlimmern und alles verbiten will. Auch smöken
schützt nich vor dummheit. Ein pärchen so um die 16 stet fassulos und entsetzt
da. "Wollen Sie dann nich auch sex verbiten?" "Hmmm, eigentlich
schon - verursacht AIDS und vile geschlechtskrankheiten." Nach einer
halben stunde zünd ich mir eine zigarett an. "Sie smöken ja!" Ich sag
so was wie "so scheints", plötzlich get beim bursch ein licht an, er
sagt zu ir: "Du, der will uns nur verarschen!" Naja, liber spät als
nie.
Manche leuti nemen mein aktion ernst, sind aber ganz und gar nich bös.
Ein antipaffi kommt vom unterschreiben, liest die ganzu, und fragt mich wiso
BH's verbiten. Ich erklär das mit dem brustkrebs, er is überzeugt und
unterschreibt. Ein andro fügt hinzu: "Ja ja, muss ma vil mer
verbiten!" Manchis weisen auf andre krankheitsquellen hin, gegen die ich
mich auch einsetze sollte, zum beispil die chem-trails, die kondensstreifen die
keinus sind sondern pures gift. Eini meint, die antipaffikampanie wird von die
freimauris gesteuert. Eine frau sagt, ich kämpfe dafür, das die wirtis
umsatzeinbuszus ham.
"Wiso, der gastronomie-verband DEHOGA hat ein umfrag unter die
wirtis gemacht, bei ungefär der hälfte blib der umsatzu gleich, bei 10% hat es
sich sogar verbessert und bei 40% sich verschlechtert!"
"Ja ja, die sind alli unter der gleiche decke."
" Wenn alle kneipen mer verdinen, warum sollte der gastronomische
verband gegen die interessen der eigene mitglidis lügen?"
Sie is natürlich schon längst weg, ich hab den satz auch nich fertig
geredet, ich tu es nur hir, der vollständigkeit halber. Ich meine, was is das
für ein aroganz, wenn ma zu die wirti die fähigkeit abspricht, sein publikum zu
kennen und zu wissen, was für sein geschäft besser is? Nu, aroganz wird nie als
solch empfunden, wenn eine merheit dahinter stet - die merheit is die warheit,
un meine herde kann nich böse sei. Als die merheit noch keine händis hatte, war
das unglaublich störend. Jetz hat die merheit handis und "stört"
selber, und vergasz praktisch, wie schlimm es gestört hat. Ma beschweert sich
nich über sachen die ma selber verursacht.
Ich hab berichte von 4 gastronomieverbänden gelesen, von Wales,
England, Beiren und Swiz. Sie sind einstimmig in ihren studus: es get nach dem
rauchuverbitu bergab. Tausende schliszus, tausende bedinis arbeitulos. Dann
kommen organisationen, die nix mit der geschichte zu tun ham, und machen studus
in denen rauskommt, das allu wunderbar stet nach dem raukuverbit. Das sind die
studus die die zeitus drucken – mit der tabakindustrie ham sie keine probleme,
die können keine werbu mer bei inen machen. Z.b. indem sie zeiten zälen, wo
kein totalverbitu war, also wo typische raukikneipen raukikneipen waren. In
Swiz war es ein gläubigerverband – was hat ein gläubigerverband mit dise
geschichte zu tun? A reinishe wirtschaftsforschinstitut hat für die beirishe
gastronomie rosige zeiten festgestellt. Ma fragt sich nur warum sie kein studu
über NRW gemacht ham, das würde sicher vil weniger kosten. Aber wenn ma sit,
das die stud eine woche vor die volksbegeru wie bestellt in die zeitus gekommen
is, wird eim klar, welch interessus dahinter steckten. Warum
gastronomieverbände solche studus machen, verstee ich: sie müssen wissen was
ire mitglidis für probleme ham und wie ma sie löst. Aber was sind die
interessus diser branchenfremden vereine? Wer zalt sie?
A besonnen antismauko sagt zu mir: ich hab unterschriben, und ich bin
mit Inen nich einverstanden, aber ich find es gut, wie Sie sich kleiden. Ja ja,
ich bin zimlich gelb angezogen. Und ich hab inzwischen tausenden von
antismaukis den weg zum volksbegeren gezeigt, damit sie unterschreiben können
und mein leben zur hölle machen. Ich hör damit auf und lass die leuti bei mir
unterschreiben - sie ham ja nur gefragt, wo sie unterschreiben können.
Natürlich lux ich so der antismaukibewegu ein par stimmen ab, hab aber kein
schlechtes gewissen - wenn die leuti so schlecht informiert sind, das sie nich
einmal lesen was sie da unterschreiben, geschit inen recht. Ausserdem gen
manche smaukis da rein und geben zu protokoll, sie wollen gegen die verbitu
stimmen, die leut am schalter sagen, ja ja, unterschreiben Sie nur, es wird
später ausgewertet. Was soll da bei einer einheitsliste ausgewertet werden, wo
ma kein option hat? Ser vili wissen wirklich nich worum es get, sie glauben es
is ein krig zwischen smaukis und nitsmaukis und sie gen brav an die front, um
die böse feind auszumerzen. Pardon: nitsmaukis schützen, auch dort wo sie nich
sind. Vili meinen, "mei, der wirti kann, wenn er will, auf smaukiklubb
machen". Sie ham aber grade dafür unterschriben, das sie verboten werden.
Die leuti ham kein anu.
Ja, und das kann ich auch nich mer hören:
"Ich find es vil besser jez, wo die Schneider Weisse da vorn
raukfrei is. Früher war das eine katastrofe, mit dem ganzen rauk."
Sie gingen trozdem jarzente rein, wie kann ma nur so blöd sein. Und
bildeten nich einmal nitsmöki-trauben vor den türen, die scharf auf frische
luft waren.
"Ja, und sie bleibt so oder so raukfrei - wunderbar, oder?"
"So is es."
"Also warum wollen Sie das ändern?"
"Naaa, ich fül mich besser wenn nich smöket wird."
Toll. Da kann ma mit en enti bessa komuniziren. Quak quak.
Zwei polizis in zivil kommen vorbei und meinen das meine flugblätter
ilegal sind, da stet nich wer veranwortlich im sinn des presserechts is. Einmal
kommt der platzwarto von die volksbegeru und schickt mich wek, ich soll mich
bitteschön ausserhalb die gelbe markeru halten, sonst ruft er die polizei.
Eines morgens kommen 2 polizis daher, meinen, ich soll sofort das schild
absetzen. Ich gefärde die sicherheit. Ja, eine halbblinde 1,85 grosz oma könnt
an meim schild den kopf stoszen und dann sit sie noch schlechter. Die nemen
meine personalus auf, der beirish sprechende preussishe polizo drot: wenn ich
renitent bin, nimmt er das schild gleich mit zum revir.
"Na gut, nemen Sie's mit, brauch ich nich mer, Sie ham mich
schachmatt gesetzt."
"Kann ma so sagen."
Vileicht is ihm plötzlich klar geworden, das er das scheiss-schild zum revir
bringen muss, vileicht hat sich sein herz einfach erweicht, jedenfalls hat er
ein idee: ich könnte mich an eine wand lenen, da gefärd ich nimanden. Und so
wird's gemacht.
Am nachmittag kommen andre polizis und teilen mir mit, ich darf keine
prospekte verteilen, rufen aber el einsatzleiti an, der dann doch el erlaub
erteilt. Irgendwann kommt ein kammeratim vom BR, filmt die schlange, interviut
die sheffo von die volksbegeru, dazu ein halbes dutzend antiraukis, die
ansteen. Die einzig offensichtliche stimme der oposition, mich, interviun sie
nich. Ich will inen infoblätter geben, sie entfernen sich angeekelt. Und
erwischen mich mit der kammera an eim moment, an dem ich aufgeregt mit en
antirauko diskutir, und sicher nich gut aussee.
Der groteske helfershelfer
Hab später ein blog über mein aktion gelesen, da kann man a schöne
sammlu unschöne worte über mich finden: grotesk, die helfershelfer haben sich
verbandelt, der feind is ein unbedarfter künstler (früher hiess es
degenerierter), denkschwäche, widerliche schmierenkampagne, unsägliche
lügenpropaganda. Vor jedem krig oder genozid wars auch nich anders: erst el
angreifu mit worten, dann wurde gehandelt. Oder besser gesagt, wie gegen
Polska: es wurde zum schutz Deutshlands zurück geschossen.
Hab bei denen ein komentu geschriben, natürlich one solche adjektive.
Argument für argument. Wer glaubt, sie hätten dann argumemt für argument
geantwortet, irrt. Sie ham ihn einfach gelöscht. Würd ich auch tun, wenn ich
kein argumentus hätte. Aber wenn ma kein argumentus hat, sollte ma sich
vileicht fragen ob man ein idiot is oder ob ma vileicht doch nich im recht is.
O Gott, rett uns vor dise rettis, dise kreuzzugis die unbedingt
Jerusalem fürs kristitum erobern wollen, obwol sie in Nottingham leben!
Vili von inen ham keine probleme damit, wenn die
kneipenszene vor die hundis get, wenn ma wie in el angelsaxishe länder nur noch
eine take-away-gesellschaft hat. Sie wollen die plage tilgen, das gesox
abschaffen, sie wollen eine saubere welt, sie wollen einfamilienhäuser,
gartenlauben. Von mir aus können sie ir parfümierte einkaufuzentren geniszen so oft sie
wollen, sie können auch ein eigenes oktoberfest veranstalten, mit rukolasalat
und kamillentee. Mein idee von spass is etwas anders, trotzdem käme ich nie auf
die denku, für die verbitu von nitraukilokalen zu demonstriren.
So vile blindis das ma sie nich sen kann
Ein studu zeigte sogar, das passivsmauken altersblindheit
verursacht. Ich fragte in meinen shows wer leuti kannte, die im alter erblindet
waren, hat sich bis heute noch keini gemeldet. Also konnten sie auch keine
leuti kennen, die wegen passivsmauken erblindeten. Dann schaut ma wievil
prozent vo die bevölku das betrifft: 0,00020%. Bei passivsmaukis, 0,00024%. Ein
schwindender prozentsatz, die schlagzeile lautet aber: PASSIVRAUCHEN VERURSACHT
BLINDHEIT.
Wissenschaftlich bewisen: Einstein war
ein idiot, Hitler a genie
Ein andre studu, von Read Montague im Baylor College in Houston, bewis
mit nur 31 smökis und 31 vergleichs-nitsmökis, das smökis deppis sind und
teoretisch alternativen bei fiktiven aktienanlagen ausblenden. 2000
testpersonis sind nich genug, wenn das falsche resultu dabei herauskommt wie in
der WHO-Studie, 31 sind genug, wenn es dem guten zweck zuträglich is. Die studu
besagt, das Böll, Mann, Wilde, Twain, Orwell, Sartre, Obama (der „größtenteils
das smöken aufgab, vor allem im Weißen Haus“), Helmut Schmidt und die meiste
deutshe bundkanzlis, Freud, Einstein, Grass und John Lennon alli schlecht,
Hitler und Bush jedoch gut abgeschnitten hätten. Man erkennt die dummheit von
die smökis schon daran, komplementierte das machwerk, das smökis auch im
richtigen leben die falsch entscheidus treffen: indem sie weiter smöken. Und
sollten sie zu den hunderten milionen smökis gehören, die die „richtig“ entscheidu
trafen und mit dem smöken aufhörten, so bewis das nur die tese – denn das sind
dann keine blöde smökis mer, sondern nun weise nitsmökis (z.b. Frau Merkel).
Und so ein anschlag auf die logik und die vernunft get um die welt, von
medizinischen blättern blindlings übernommen, unter dem label der
wissenschaftlichkeit.
Einmal war ich in einer talkshow, der modero fragte zuvor, ob ich
wärend die sendu paffen will, ich sagte, das ich das gern täte. Er wollte dafür
sorgen, das ma mir einen ascher bereitstellt und vergasz es. Wärend der
talkshow vergasz ich zu schaun ob da einer liegt, zündete mit ein an, merkte
bald, das keinu da war und nam ein leres glas zum aschen. Danach hörte ich
proteste von freundis, die die sendu geseen hatten: sie fragten mich, ob ich
bei trost wär. Wie kann ich nur eine zigarett in einem fernsestudio anzünden?
Ma sit dutzende von totis an einem abend im fernseen, zersägte, gefolterte, von
kugel zersiebte leichen, ganz zu schweigen von filmen und comedies, die höxtens
zuschauis mit einem IQ von einer sonderschul-henna unterhalten könnten, was die
leut aber aufregt, is, das eini im studio pafft. Das is für mich religion. So
wie der Papst in Afrika: Die leuti sterben an AIDS, krigen, armut, aber was is
seine grosze sorge? Das die leuti kondome benutzen, a sünd!
Im dezember 2010 erschin ein artikel in der SZ über die
"machenschaften" der tabakindustrie. Es waren geschichten vom ende
der 80er und anfang der 90er jare. Aktuellere sachen hatten sie nich, macht
aber nix, so genau schaut keini hin, vor allem wenn der artikel auf der
glaubuwelle mitschwimmt. Sie hatten kein aktuelleren sachen weil die
tabakindustrie anfang der 90er aufgegeben hat, sich zu wehren. Die
miliardenschweren klagen, die sie in den USA verloren ham (bei so einer welle
kann ma nur verliren) ham ir fast das genick gebrochen, und sie sa kein sinn
mer, sich zu verteidigen. "Low profile" hisz die neu strategie. Ma
wird ausgepeitscht, aber wenn ma gegen den auspeitscher protestiert, werden die
peitschenhibe härter. Und was waren ir "machenschaften"? Zu sagen,
das die meiste studus nix beweisen und manche sogar das gegenteil – nix ausser
der warheit. Dabei machten die studus, die von der tabakindustrie bezalt
wurden, ca. 5% aus, und sie filen überhaupt nich aus der rei.
Sie verlor die prozesse von aktive smaukis, die krebs
erwischt hatten. Auch wenn das smauken die hauptursache für den krebs gewesen
wär: keini kann sagen, er hätte nie gehört, das smauken krebs verursacht. In
Brasil hat a birtesto die grosze brauerei Brahma verklagt, weil nach jaren des
birprobirens er zu en alkoholiko wurd. Der richto gab der brauerei recht, weil
a birprobiri, die nich weiss, das sein job zu el alkoholismu füren kann, is ein
idiot. Wer eine schokoladenfabrik verklagt weil er diabetes bekommen hat, wird
warscheinlich das gleiche schicksal erleiden. Aber in sachen tabak gibt es nur
eine divise: die tabakindustrie is der teufel, also is die klagi, egal wer, el
engel.
Ich sa mir die namen der autoris des artikels mit den
"machenschaften" an, und ein name kam mir bekannt vor. Ich schaute
ins soziale netz Xing und wurde fündig. Das war sozusagen a virtuelle freundo
von mir. Und wo arbeitete er? Im DKFZ, natürlich. Ich hab ihm ein e-mail
geschickt, in der ich sagte, ich se das ganz anders, und gab ihm alle mein
argumente. Aber er war willkommen, mich vom gegenteil zu überzeugen. Es gab
aber kein antwort. Es wär ja im interesse des DKFZ, mich vom gegenteil zu
überzeugen, aber da weiss ma, das ma mit argumentus wie "jedi weiss
es" bei mir nich ankommt. Vor allu weil es nich stimmt – ich z.b. weiss es
nich.
Teure nitpaffis
Paffis sollen dem Statistischen Bundesamt zufolge den stat miliarden
kosten, die daten kommen natürlich vom DKFZ. Das tun wir mit sicherheit, wir
füttern zusammen mit den nitpaffis den stat mit geld, damit er unter andrem auf
uns all aufpasst, wenn wir erkranken. Die nitsmökis kosten ungefär 4mal so vil,
weil sie doppelt so vili sind. Das schreibt das Statistische Bundesamt nich, da
waren sie schon müd.
Die grosze merheit der totis sind immer noch nitsmökis, auch wenn sie
proportional etwas weniger sterben – beamtis sterben vileicht auch vor den
bauris, singlis vor den verheiratetis, extremsportis vor matematikleris. Neu
beim disput raukis gegen nitraukis is, das die angeblich länger lebis den
kürzer lebis aus dem kürzeren leben a vorwerfu machen. Dabei sind die typischen
smökitodarten wie lungenkrebs zimlich schnell bei der arbeit, im schnitt is ma
nach einem halben jar wek vom fenster, also is ir behandlu vermutlich billiger.
Und dadurch, das sie statistisch statt 81 „nur“ 75 jare leben, sterben die
meisten im rentenalter, und so muss man inen die rente von 6 jaren nich zalen.
Wenn alle raukis mit dem rauken aufhören würden, müssten teoretisch alle 81
jare lang leben, dafür könnten die rentenkassen den einzelnen vil weniger rent
auszalen, so würden alli wegen armut deutlich weniger leben, und die leberwartu
blibe insgesamt vermutlich kaum verändert. Dazu mit weniger lebuqualität.
Und was soll eigentlich die ganzu? Ham wir nich einen sozialen vertrag, durch
den der stat alli gleich behandelt? Gut- und schlechtverdinis, ewig krankis und
topfittis krigen alli die selbe behandlu. Ginge auch nich anders. Sollten wir
anfangen, plus- und minuspunkte an jede burgi zu verteilen, für alle seine
guten und bösen taten, die er in seinem persönlichen freundikreis, seiner
gesellschaft, seiner umwelt begeet, so das man ihm im rentenalter mer oder
weniger zalt, je nach sein verhalt in die ganze leb?
Nitsmökende bedinis sollten geschützt werden, und für sie waren nich genügend
nitsmöki-arbeituplätze. Nu, 90% der lokale sten bei die teilweise verbitu zu
die nitsmökende bedinis zu verfügu, müssen die ausgerechnet in eim der ca. 10%
smökilokale arbeiten wollen? Wiso reklamiert el antismöki plötzlich für sich
das recht, das nirgendwo schlechte luft is, wenn er kommt? Kann a smöki (oder
nitsmöki) die sperru der Landshuter Alee erwirken, der strasze mit der
schmutzigsten luft Deutshlands, weil die tausenden autos, die in einer stunde
da durchrasen, ungesund sind und der lärm ihn stört? Nein, das get nich,
stattdessen verbitet man el einsame smöki an der bushaltestell.
Schlecht
informierte katzis
Was die störu betrifft: Am ersten tag nach dem
inkrafttreten des neuen gesetzes hat der BR offensichtlich eine familie
organisiert, die die kneipe Fraunhofer in Minga (die beirishe hauptstadt)
besucht hat. Die ganze familie sagte, sie freut sich über die frische luft.
Dabei hab ich immer gedacht, der geruch vom qualm bleibt noch JARE an den
wänden kleben. Ich hab nachgeschaut: der Fraunhofer existiert seit den 60er
jaren des 18. jarhunderts, täglich ha 100 bis 200 leuti 250 jare lang rauk, und
die familie mit kindis freut sich über die frische luft! Nun ja, wenn ma weiss
dass die störu im kopf und nich in der nase passiert, is all erklärt.
Es gibt jede art von störus. Im hof spilen kindis
und sind laut, draussen sind die autos laut und machen die luft dreckig, es is
oft zu kalt, manchmal zu heiss, manche gebäude in meiner nä sind hässlich,
manche leuti ham blöde kleidu an, manchis ein blödes gesicht, manche straszen
sind so voll das ma kaum gen kann. Vile vo dise störus sit man als gottgegeben
an, es hat z.b. keinen gesellschaftlichen konsens wenn ich hässliche leuti
bitte, sich aus meiner nä zu entfernen weil sie mein estetischen werte
verletzen, mich also stören. Ich kann bestenfalls selber wekgeen. Nu, was is
der unterschid zwischen a gottgegebene störu und einer, bei der ma den anspruch
hat, den störu nich zu wollen? Es sind die merheitsverhältnisse.
In den 90er jaren fanden die leut es furchtbar
lästig, das yuppis mit iren hendis in den zügen und sonstwo rumtelefonierten.
Im letzten jarzeent hat sich fast jedi ein hendi zugeleegt, und nur noch
wenigis beschweren sich darüber. Is ja klar, es wär absurd, über a störu zu
meckern die man auch selber produziert.
Der rauk stört sicher einige leuti ser, unabhängig
von die paffihetz, wenn aber eini 20 o 30 jare paffte und plötzlich findet er
es unerträglich, das is schwer zu schlucken. Nitsmökis können
tatsachlich besser riechen, aber warum empfindet die bevölk in den meisten
ländern ausserhalb des westens, also im gröszten teil der welt, den rauk nich
als gestank? Warum stört es hundis und katzis nich, die so gern in meiner nä
sind? Ich
wone provisorisch in einer WG in Brazil mit 2 katzis, die beid am liebsten in
meinem zimmer sind – dem einzigen smökizimmer im haus. Gut, hundis und katzis
mögen eine nase ham, die ein par hundert mal schärfer is als die menschliche
nas. Aber sie wurden noch nich von der farmaindustrie adequat informiert, wie
auch die meisten leut in der dritten welt. Das werden aber die antismökis
nachholen, kein sorgu. Mit den katzis und hundis weiss ich nich, wie sie das
machen.
Gestört wird sowol el antipaffi durch den rauk,
wie auch die paffi durch leuti, die ihm am paffen hindern wollen. Vermutlich is
die störu für die paffi gröszer als die von el antipaffis: paffis ham in
krigsgefangenschaft ir brot gegen zigaretten getauscht, wenig antipaffis würden
auf ir brot verzichten nur damit sie nich unter paffis sind. Das zält aber für
die antipaffis nich, sie sen das als ein krankhaftes verhalten und finden, die
paffis sind gestört, aber in eim andren sinn. Eine miliarde menschis werden
also als krankhaftis gestempelt, und ir bedürfnisse ignoriert – sie sind eben
unter aller sau. Dabei gibt a moderate verbitu zu jedi die möglichkeit, nich
gestört zu werden, indem el antipaffi zum nitpaffilokal get und der paffi zum
paffilokal.
Leider is das wie in krigen, die gewinni hat ein
blutpreis zalen müssen und rächt sich am verliri. Ma plündert die städte,
fackelt alles ab und tötet die leut. Klar, raukis werden nich abgefackelt
sondern nur am rauken gehindert. El antiraukis finden das nich so schlimm, aber
ma stelle sich vor, es käme ein gesetz raus, das ma kein dessert oder kaffee
dort einnemen kann, wo ma gegessen hat, sondern muss das vor der tür tun. El
antirauki sagt sofort, was is das fürn blöder vergleich? Aber nach irem eigenen
motto, "gesundheit get über alles", müsste das so sein, die nachspeise
hat zucker (= diabetes, krebs) und ma sollte nich die leuti noch ermutigen, so
was zu essen.
Nu,
wird ma sagen, allu nich so tragisch, die smaukis ham noch ein rest von
rückzuggebit, könnte ma meinen. Aba el antismaukis ham ir gotteswerk noch nich
ganz vollbracht. Da draussen sind hunderte, wenn nich tausende
antismökiorganisationen und menschis in wichtigen positionen, die dafür
plädiren das smöken ganzlich zu verbiten – der umweg üba verbitus in die wonu,
im auto, auf der strasze dauert inen zu lang.
In manchen gegenden verbitet man es schon in den autos. Natürlich
verursacht das smöken manchmal auto-unfälle. Chips, radio, schoko, gespräche
die zu diskussionen ausarten – all in eim auto kann unfälle verursachen. Aber
chips oder gespräche im auto zu verbiten, dafür is kein konsens da. Und
vileicht wird ein auto-unfall von hunderten von einer zigarette verursacht,
sicher is aber das kein auto-unfall one auto passiert. Trotzdem, den groszen
unfallverursacher get ma nich an die pelle – logisch is das absolut nich, sondern
nur eine frage der merheitsverhältnisse und der tatsache, das eine der
mächtigsten branchen daran fett absant.
Sie
wollen uns als junkis abgestempelt sen, arme hundis am rande der gesellschaft.
Sie glauben die gescheitis unter die raukis werden zur räson gebracht und gen
den weg der tugend, el andris nennen wir kriminellis. So a ding kann wie a
tumor waxen: krig gegen übagewichtis, alkohol, extremsportis, sportis, sitzis.
Manch antirauki, die mit freud in der menge waren, die die ausgesonderte gruppe
zertrampelte, werden sich weniger freun, wenn sie selber unter den
zertrampeltis sind.
Die saugefärlichen
schokozigaretten
Schokozigaretten
sollen verboten werden, weil sie manchmal die „einsteigudroge“ für die normalen
zigaretten sind. Soll ma die milch auch verbiten, weil alle junkis in irer
kindheit milch tranken? Das gesundheitsministerium möchte durchsetzen das an
birgläsern und dergleichen der hinweis auf die schädlichkeit hingepappt wird, a
werbuverbitu für alkohol (so is es auch bei den zigaretten losgegangen) und 0
promille sind auch im gespräch. Die neuen autos wollen mit irem penetranten
pipsen die leuti dazu zwingen, sich den sicherheitsgurt anzulegen, was
normalerweise kein problem is aber für a zeituliferi, die alle 20 meter
aussteigen muss, eine folter. Was kommt nur als näxtu?
Die zeiten sind sicher wie sie noch nie waren, noch nie ham die leuti
so lange gelebt. Aber so wie zeitersparu uns keine extra-freizeit gebracht hat sondern
uns zwingt, noch mer zeit zu sparen, zwingt uns die sicherheit, verzweifelt für
mer sicherheit zu kämpfen, ma wird zum sicherheitsjunky. Ich dachte, die 70er
jare waren der anfang einer glorreichen, freien era, sie waren aber der gipfel.
Seitdem get's bergab: im stat Sao Paulo darf man weder im flughafen noch vor
dem flughafen smöken, nich nur nich in den kneipen sondern auch vor inen, wenn
da ein dach oder markies is: smökis dürfen nich vor regen oder praller sonne
geschützt werden. Überall sten schilder mit hotleins für die denunziazion von
mordis, raubis und raukis. Und nich nur für die smökis wird es schlimmer: a
studa wurd aus der uni rausgeworfen weil sie miniröcke trug - vileicht ham wir
in 10 jaren korsettzwang an der Copacabana. Überall grassiert dise politische
korektheit, sprich wortschatzverbot, in den USA wurden die arbeitis in einer
spedizion per gerichtsbeschluss verboten, wörter wie 'fuck' oder 'shit' zu
benützen, mancherorts is das smöken in parks, stränden und sogar in el eigene
wonu verboten. Teilweis is auch parfum und deo verboten in restaurants und
behörden. In mindestens einer deutshen stadt is das öffentliche knutschen
verboten, und ma wollte teenager belangen, die teenager des andren geschlechts
ins kino einladen und dann mit inen knutschen - käufliche lib! Das gesetz is
nich durchgekommen, aber aleine die tatsache, das so ein gesetz vorgeschlagen
wird, zeigt in welche richtu wir uns bewegen. In Minga is das birtrinken auf
der fuszizone ausserhalb der lokale verboten, die neu versammelugesetz sit vor,
das 2 leuti zusammen schon als unangemeldete demo belangt werden können, in
France wird die burka verboten, in Swiz die minaretten, in den winer
straszenbanen das essen - nach dem motto '1 leberkäs-esser, 40 mitriecher!'
Ma darf keine flüssigkeiten mer mit ins flugzeug nemen, und ich hoffe,
kein terori versucht, die zutaten für eine bomb in ein flugzeug zu schmuggeln,
indem er sie im hintern versteckt, weil wir dann bei die flughafenkontrolu noch
die hose runterlassen und durch a proktologisch untersuchu müssen. So wie's
aussit, bekommen wir bald ein gesundheits- und sicherheitsmittelalter, aber es
wird immerhin ein mittelalter mit toll einkaufuzentrus sein. Ich möcht es aber
nich mer erleben.